Keine Ausreden! (verfasst von Herbert Weiß)

Anfang Oktober hat die UNESCO sieben Empfehlungen gegen den Lehrkräftemangel veröffentlicht. (1)

  1. Verbesserungen im Bereich der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften.
  2. Mentoring jüngerer Lehrkräfte durch erfahrene und Förderung kollegialer Zusammenarbeit.
  3. Konkurrenzfähige Gehälter und Vergütungen, die mit denen mithalten, die andere Berufstätige mit ähnlichem Ausbildungsniveau beziehen, sowie Aufstiegsmöglichkeiten.
  4. Reduktion von administrativen Aufgaben und „Papierkram“, damit sich Lehrkräfte stärker auf das Unterrichten konzentrieren können.
  5. Förderung einer gesundheitsdienlichen Work-Life-Balance, indem von Lehrkräften nur ein vernünftiges Ausmaß an Arbeitszeit erwartet und unnötige Arbeitsbelastung abgebaut wird.
  6. Zugang zu Beratung, die Lehrkräften bei der Bewältigung von Stress und psychischen Belastungen hilft.
  7. Förderung einer starken und unterstützenden Schulleitung, die die Leistungen der Lehrkräfte wertschätzt, ihnen konstruktives Feedback gibt und ein gedeihliches Arbeitsumfeld fördert.

Auch wenn die UNESCO betont, dass die Empfehlungen an nationale Gegebenheiten und Themen anzupassen seien, liegt die Forderung an Österreichs Politiker:innen nahe, sich die Themen fett unterstrichen in ihre Stammbücher zu schreiben. Denn für alle, die die Aktivitäten der Gewerkschaft auch nur ansatzweise verfolgen, dürfte klar sein, dass diese Empfehlungen der UNESCO fast zur Gänze den Forderungen entsprechen, die wir seit Jahren erheben. Der aktuelle Mangel an Lehrkräften ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Politik diese nicht ernst genommen hat.

Die aktuelle Situation sollte alle aufrütteln und unsere Vorschläge umsetzen lassen. Die nahende Nationalratswahl darf dabei keine Ausrede sein. Die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen muss ja wohl allen Parteien ein Anliegen sein. Es ist für Österreichs Politik ein Gebot ihrer Verantwortung für das Schulwesen, gemeinsam zu handeln und das für die Maßnahmen nötige Geld in die Hand zu nehmen.

(1) World Teachers’ Day: Audrey Azoulay pleads for an upgrade of teachers’ status to reduce the global shortage

Bild lizenziert von BIGSTOCKPHOTO.

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