Teilzeit-Lover

Die Anzahl der Lehrer:innen, die keine volle Lehrverpflichtung unterrichten, nimmt zu. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Durch die Einführung des neuen Lehrerdienstrechts ist die Lehrverpflichtung auf 24 Stunden angehoben worden, was dazu führt, dass gerade junge und noch unerfahrene Lehrer:innen durch die besonders zeitintensive Vorbereitung der Stunden, die vielen Korrekturen und zahlreichen Zusatzaufgaben keine andere Chance für die Bewältigung des Arbeitspensums sehen, als die Lehrverpflichtung und somit die Arbeitsbelastung zu reduzieren. Wenn parallel dazu das Studium absolviert werden muss, fällt oftmals die Reduzierung noch höher aus – auch wenn die finanzielle Notwendigkeit gegeben wäre, Vollzeit zu arbeiten. Nicht zuletzt daher fordern wir die Wiedereinführung des Optionsrechtes, das bei der Wahl des alten Lehrerdienstrechtes zu einer geringeren Stundenanzahl und somit Arbeitsbelastung führen würde.

Gegen Ende des Berufslebens nimmt der Wunsch nach Teilzeit wieder zu, da Lehrer:innen oftmals aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage sind, eine volle Lehrverpflichtung zu unterrichten. Viele dieser Lehrer:innen möchten nicht mehr so viel nervenaufreibende Zeit in der Klasse im Unterricht verbringen, wären aber gerne bereit, Mentoringaufgaben zu übernehmen, um junge Kolleg:innen mit ihrer Expertise und ihren Erfahrungen zu unterstützen und zu begleiten. Sinnvoll wäre, diese Tätigkeiten in die Lehrverpflichtung einzurechnen, was zu einem doppelten Bonus führen würde: Sie leisten damit auch einen wertvollen Beitrag zur Entlastung der jungen Kolleg:innen.

Es gäbe also einige Möglichkeiten, damit unsere Lehrer:innen nicht zu Teilzeit-Lovern werden!

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