Die Kunst des Vorbilds

Als Lehrer:innen tragen wir eine immense Verantwortung, nicht nur für die Bildung unserer Schüler:innen, sondern auch für ihre moralische und ethische Entwicklung. Wir sind nicht nur Wissensvermittler:innen, sondern auch Vorbilder. Wie wir etwas machen, wie wir an Dinge herangehen, wie wir in den verschiedensten Situationen differenziert reagieren, wie wir mit anderen Menschen umgehen – das wird von Schüler:innen sehr wohl wahrgenommen. Doch wie können wir dieser Rolle gerecht werden, insbesondere angesichts der zahlreichen Herausforderungen, die damit verbunden sind?

Eine der grundlegenden Möglichkeiten, wie wir Lehrer:innen Vorbilder sein können, besteht darin, authentisch zu sein. Kinder und Jugendliche sind besonders sensibel für Unechtheit und erkennen schnell, wenn jemand nicht ehrlich ist. Indem wir als Lehrer:innen unsere Authentizität bewahren und offen über unsere Erfahrungen, Herausforderungen und Werte sprechen, können wir eine Verbindung zu unseren Schüler:innen aufbauen, die auf Vertrauen und Respekt basiert. Letztendlich ist Schule ja ein Lebens- und Begegnungsraum, in dem wir voneinander lernen können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Konsistenz. Als Vorbilder müssen wir nicht nur in unseren Worten, sondern auch in unseren Handlungen stimmig sein. Unsere Schüler:innen beobachten uns genau und ziehen oft daraus Schlüsse darüber, wie sie sich selbst verhalten sollen. Wenn unsere Handlungen im Widerspruch zu unseren Worten stehen, kann dies Verwirrung und Misstrauen hervorrufen. Daher ist es entscheidend, dass wir uns bewusst sind, welches Beispiel wir setzen, und dass wir konsequent in allen Situationen danach handeln. Es ist auch okay zuzugeben, wenn wir uns irgendwo nicht auskennen oder etwas nicht wissen.

Darüber hinaus ist es wichtig, sich der eigenen Einflussnahme bewusst zu sein. Als Lehrer:innen sind wir in der einzigartigen Position, positive Veränderungen in unseren Schüler:innen anzustoßen und meinungsbildend zu sein. Viele Dinge, die in der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, landen im Unterricht, sei es nun der Nahost-Konflikt, der Krieg gegen die Ukraine oder die Klimakrise. Da bedarf es eines großen Geschickes, Informationen und Werthaltungen zu vermitteln, ohne zu werten und restriktive Position zu beziehen.

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